Auf den Schutzgebietsflächen des Bremer Blocklandes leben viele seltene Tierarten. Diese werden durch immer häufigere Raubtierarten gefressen. Eier und Küken der geschützten Wiesenvögel fallen Fuchs und Mardern zum Opfer. Warum ist das so? Unsere Kultur- und Stadtlandschaft bietet Raubtierarten sehr gute Lebensbedingungen. Sie vermehren sich. Unsere seltenen Arten haben nur noch letzte, wertvolle Rückzugsorte. An diesen Orten brauchen sie Schutz vor dem Raubwild. Sonst haben sie keine Überlebenschancen mehr.
Die Landesjägerschaft Bremen arbeitet in enger Abstimmung mit dem Wiesenvogelschutz des BUND Landesverbandes Bremen, den Blockländer Landwirten und der Umweltbehörde des Landes Bremen zusammen. Der gemeinsame Erfolg des mehrjährigen Projektes wird jährlich durch den BUND Bremen anhand der Wiesenvogelzahlen präsentiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Vogelschutzprojekten gehen die Zahlen in Bremen von Jahr zu Jahr nach oben. Der in diesem Jahr erreichte Rekord liegt ist bei über 600 Brutpaaren.
Neben den Zielarten des Wiesenvogelschutzes wie Großer Brachvogel, Uferschnepfe, Rotschenkel, Kiebitz, Bekassine, Kampfläufer Wachelkönig kommen auf den Schutzgebietsflächen weitere sehr seltene Vogelarten vor wie Sumpfohreule, Knäkente, Nachtreiher, Rohrdommel, Rebhuhn, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen, Schafstelze, Rohrammer, die allesamt Opfer von Fuchs und Marderartigen werden. Ohne Reproduktionserfolge werden wir diese Arten verlieren. Raubwildbejagung ist Naturschutz.
Um die geschützten Arten zu fördern stehen drei wesentliche Instrumente zur Verfügung. Dies sind Erhalt und Schaffung geeigneter Lebensräume, die Art der Bewirtschaftung und die Regulation des Raubwildes. Alles passiert hier im Land Bremen. Während der Vogelschutz sich um die Umweltbedingungen kümmert und hier die Landwirtschaft mit einbezieht sorgt die Jagd für ein ausgeglichenes Räuber - Beute - Verhältnis. Alles zusammen führt zum Erfolg. Wird nur eine der Maßnahmen vernachlässigt, scheitert das gesamte Projekt.
Der Erhalt und die Förderung der Biodiversität in unserer Kulturlandschaft ist eine der großen Aufgaben unserer Zeit. Viele Arten drohen ihre Lebensräume zu verlieren oder werden von neu einwandernden Arten bedroht. Andere Arten kommen besser als gedacht mit unserer Kulturlandschaft zurecht und vermehren sich übergemäß. Räuber- / Beutebeziehungen verschieben sich.
Die Landesjägerschaft Bremen e.V. initiiert, leitet oder beteiligt sich seit vielen Jahren an verschiedenen Projekten, die dem Nutzen unserer heimischen Tier- und Pflanzenwelt, und damit dem Natur- und Artenschutz dienen. Seit 2014 setzen wir uns insbesondere für ein nachhaltiges und effektives Prädatorenmanagement auf den Schutzgebietsflächen des Bremer Blocklandes ein. Wir haben auf diesem Weg bedeutende Beiträge zum Erhalt und zur Förderung unserer geschützten Wiesenvogelarten geleistet und leisten dies auch weiterhin. Es gilt das zunehmend stärker auftretende Raubwild so zu managen, dass die davon bedrohten und geschützten Wiesenvögel in einem der bedeutendsten Wiesenvogelschutzgebieten Norddeutschlands bessere Überlebenschancen erhalten. Ebenso wird der Raubdruck auf unsere Niederwildarten reduziert, so dass sich auch deren Bestände seit 2014 zunehmend erholen.
Alle weiteren Informationen finden Sie unten:
Ein erfolgreiches Prädatorenmanagement-Projekt ist viel mehr als eine intensive Raubwildbejagung. Wir verstehen darunter Maßnahmen wie
Hier finden Sie grundlegende Informationen zum Thema Prädatorenmanagement
Wir bedanken uns für die Unterstützung und Förderung bei:
Umweltbehörde des Landes Bremen (2014 - 2015)
Fördermittel der Europäischen Union - ELER (2014 - 2015 und 2016 - 2017)
Fördermittel der Europäischen Union - ELER (2014 - 2015 und 2016 - 2017)
Sparkasse Bremen - Einmalförderung
BUND Bremen - Einzelbeträge in 2017, 2019, 2020 sowie 2021
dem Deutschen Jagdverband Berlin - weitgehende Eigenfinanzierung seit 2018 bis heute
Ohne diese Unterstützungsleistungen ist eine Durchführung des Prädatorenmanagements aus rein ehrenamtlichen Kräften und Mitteln der Landesjägerschaft Bremen e.V. unmöglich.
Weiter bedanken wir uns bei den zahlreichen Jagdausübungsberechtigten der Reviere Hollerland, Oberblockland, Niederblockland 1, Eigenjagd Flothmeyer, Niederblockland 2 und 3 sowie Walle-Gröpelingen-Oslebshausen, die teils weit über den normalen ehrenamtlichen Einsatz hinaus über viele Jahre den Projekterfolg erst möglich gemacht haben.
Ehrung des Landes Bremen und des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier
Auf Einladung des Landes Bremen repräsentierte Marcus Henke, Vizepräsident der Landesjägerschaft Bremen e.V., im Rahmen einer 5-köpfigen Bürgerdelegation das Land bei den Feierlichkeiten des 30. Jahrestages des Tages der Deutschen Einheit am 03. Oktober 2020 in Potsdam.
Geehrt wurden Bürger mit außergewöhnlich hohem ehrenamtlichen Engagement in Stadtteilentwicklung und Umweltschutz. Höhepunkte des Programms war eine Ehrung mit einem persönlichen Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Marcus Henke stellte im persönlichen Gespräch mit den Bundespräsidenten das Prädatorenmanagement-Projekt auf den Schutzgebietsflächen des Bremer Blocklandes vor.
Siehe hierzu eine Veröffentlichung der Bremischen Bürgerschaft Externer Linkhier klicken.
Auszeichnung der Sparkasse Bremen
Die Sparkasse Bremen prämierte das Prädatorenmanagement-Projekt der Landesjägerschaft Bremen im Rahmen der Aktion "Gemeinsam gut - Die Stadtteilinitiative der Sparkasse". Prämiert werden Projekte, die eine besonderen regionalen Bezug haben und einen großen Nutzen für die Gemeinschaft darstellen. Der besondere Nutzen für den Bremer Umweltschutz und den europäischen Artenschutz, der von diesem Projekt ausgeht, beeindruckte die Jury.