Der Fuchs gehört neben dem Steinmarder zu den anpassungsfähigsten Beutegreifern unter unseren heimischen Wildtieren. Er hat sich als Nahrungsopportunist seit Begin der 1980er Jahre sehr erfolgreich in unseren städtischen Siedlungsgebieten eingefunden und dort behauptet.
Warum ist das so?
Die Städte bieten dem Fuchs heute häufig optimale Lebensraumbedingungen. Er findet hier Nahrung im Überfluss und hat keinen Jagddruck zu befürchten. Er findet genügend Ruhe- und Reproduktionsbereiche, um sich zu vermehren. Friedhöfe und Parkanlagen bieten genügend Raum ohne menschliche Störungen. Sichere Rückzugsplätze bieten Schuppen, Holzstapel, Bahnanlagen, Schuttplätze, Müllhalden und Kleingartenparzellen. Er findet hier ein reiches Nahrungsangebot in Komposthaufen und Mülltonen. Essensreste, Früchte, Insekten, Mäuse, Ratten sind überall vorhanden und ohne großen Aufwand zu erbeuten.
Dies führt dazu, dass die Reviergrößen und Streifgebiete in den Städten viel kleiner sind als in der ländlichen Landschaft. Während dort das Revier eines Fuchses zwischen 115 - 430 ha groß sein kann, ist es in Städten wesentlich kleiner. Verschiedene Quellen belegen hier Reviergrößen von wenigen Hektaren bis zu 40 ha. D. h. wir haben in Städten eine höhere Fuchsdichte als in der ländlichen Region zu erwarten. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit der Begegenung zwischen Mensch und Fuchs.
Seit der landesweiten Tollwutschutzimpfung der Jagdverbände Mitte der 1990er Jahre hat sich Deutschland weitestgehend als eine tollwutfreie Region entwickelt und die Gefahr der tödlichen Tollwutübertragung auf Mensch und Haustiere ist verschwunden. Dies hatte aber zur Folge, dass sich die Population der Füchse hierzulande seitdem ungefahr verdoppelt hat. Neben verschiedenen Auswirkungen in den Räuber-Beute-Beziehungen ist damit die Begegnungswahrscheinlichkeit zwischen Menschen, Haustieren und Füchsen gestiegen.
Der Fuchs ist Träger zahlreicher Krankheiten und stellt damit ein erhöhtes Risiko für uns da. Eine Übertragung von Krankheiten kann z.B. durch direkten Kontakt, Urinübertragung oder Kontaminierung bspw. der Mülltonnen oder gelben Säcke durch Fuchsspeichel oder Fuchskot erfolgen.
Zu den bekannten Krankheiten zählen Fuchsbandwurm und Tollwut. Ferner wurden in europäischen Füchsen 55 Parasitenarten nachgewiesen. Am verbreitetsten sind Bandwürmer, insbesondere der Fuchsbandwurm, die sich auch auf den Menschen übertragen können. Daneben treten Fadenwürmer auf sowie als Ektoparasiten Flöhe (vor allem Hundefloh), Zecken und Milben. Letztere können die Räude hervorrufen (Quelle: Wikipedia).
Tollwut ist die bekannteste, meist auch für den Menschen tödlich verlaufende Krankheit. Der Fuchs gilt eigentlich als menschenscheues Tier. Einen erkrankten Fuchs erkennt man häufig daran, dass er ein abnormes Verhalten entwickelt und dem Menschen gegenüber zutraulich, aufdringlich oder aggressiv wird.
Eine weitere, auf den Menschen übertragbare, Krankheit ist die Pseudoskabie, eine Form der Krätze. Auch sie wird durch Kontakt mit dem Rotfuchs übertragen. Hierbei reicht schon die Berührung eines Gegenstandes, mit dem der erkrankte Rotfuchs in Kontakt gekommen ist. Während Pseudoskabie bei dem Menschen gut therapierbar ist, führt sie bei dem Rotfuchs zur Abmagerung und später zum Tod.
Vermeiden Sie unbedingt den Kontakt zu Füchsen. Tote oder kranke Tiere dürfen nicht berührt werden. Sorgen Sie sich auch um ihre Kinder und Haustiere. Sollten sie einen toten oder kranken Fuchs finden, informieren Sie unsere Geschäftsstelle, den zuständigen Jagdpächter oder die Polizei.