21.03.2020
In den letzten Tagen vor dem Wolfsriss berichteten verschiedene Menschen, die in der durch Milchvieh-, Pferde- und Schafshaltung geprägten Wiesenlandschaft zwischen Huchting und Delmenhorst unterwegs waren von einer Sichtung eines großen Hundes oder Wolfes. Landwirte stellten auffälliges Verhalten beim Vieh fest. Gewissheit über diese Vorgänge gab es nun am 21. März 2020. Da stellte ein Schäfer den Riss dreier Lämmer fest. Ein viertes Lamm fehlt bis heute. Jäger Sönke Kind fiel auf, dass sich das Rehwild nervös verhielt. Fast zum gleichen Zeitpunkt war der Bremer Landwirt Mark Stubbemann mit seinem Trecker in Hofnähe unterwegs, als sich augenscheinlich ein starker Wolf bis auf 50 m näherte. Er konnte das Tier fotografieren. Marcus Henke von der Landesjägerschaft Bremen verschaffte sich ein Bild vor Ort. Bremer Wolfsberater nahmen DNA-Proben und sicherten Spuren. Die Ergebnisse bleiben abzuwarten.
Trotzdem gibt es keine Entwarnung. Einen Tag später konnten weitere Spuren in der unmittelbaren Nähe gefunden werden. Es ist anzunehmen, dass sich das Tier weiter in der Gegend aufhält.
Dies ist nicht die erste Wolfssichtung in Bremern in diesem Jahr. Schon im Januar gab es eine Sichtung in der Nähe der Richard-Taylor-Straße. Mitte März wurden Spuren auf der niedersächsischen Seite an der Wümme in Höhe Niederblockland gefunden.