01.07.2019
In dem heute im WK veröffentlichen redaktionellen Beitrag unter dem oben genannten Titel "NABU kritisiert Nutria-Abschuss in Bremen" werden Behauptungen des NABU Bremen in Person des Geschäftsführers Sönke Hofmann veröffentlicht. Diese sind in Teilen falsch oder in einem falschen Zusammenhang dargestellt. Der Text wurde ferner über die Homepage des NABU Bremen wortgleich wiedergegeben. Darin wird unter anderem der Jägerschaft „Meinungsmache und Verstöße gegen das Jagdrecht“ vor laufenden Kameras vorgeworfen. Dies ist falsch. Weiter erfolgt direkt auf die Person des Vizepräsidenten der folgende Vorwurf: „Wenn der Vizepräsident der Landesjägerschaft ohne Hund aber mit Fernsehteam auf die Wasserjagd geht, ist das kein Kavaliersdelikt, sondern der Verstoß gegen geltendes Jagdrecht von einem Funktionär und Vorbild“. Auch dieser Vorwurf ist falsch. Der NABU spielt darauf an, dass bei einer gezeigten Jagdszene auf Nutrias kein Hund erkennbar dabei gewesen ist. Dabei verkennt der NABU, dass der Einsatz von Jagdhunden am Wasser nur bei der Jagd auf Federwild vorgeschrieben ist, nicht auf Nutria oder bspw. Waschbär im oder am Wasser. Dies ist für den Hund mit äußerster Gefahr verbunden, weil die Nutria mit bis zu 6 cm langen Zähnen auch größere Jagdhunde attackieren und durch Kehlbiss versuchen, diese zu töten. Daher ist der Einsatz von Jagdhunden, die der NABU hier zu fordern scheint, sehr bedenklich und im Wasser nicht oder nur eingeschränkt möglich. Es liegt immer im Ermessen des Jägers zu entscheiden, wann er oder ob überhaupt einen Hund dabei einsetzt. Auch der folgende Satz, die Jäger würden Stimmungsmache begehen und mit Halbwahrheiten argumentieren, ist falsch. Die Nutraiproblematik ist inzwischen bekannt. Bremen folgte jetzt den anderen Bundesländern und hat die Tiere ins Jagdrecht aufgenommen, nachdem die Bremischen Deichverbände hier die Anträge dazu erfolgreich gestellt hatten. Auch dazu behauptet der NABU Bremen in einem vorher vom Weser-Kurier veröffentlichten Artikel anderes. Es seien die Jäger gewesen, die dies beantragt hätten. Auch das ist falsch.
Auch die im Artikel gemachten Aussagen zur Gefährdung des Hochwasserschutzes sind sehr fraglich. Die Nutria stellt inzwischen eine ernst zu nehmende Gefahr für die Deichsicherheit des Landes Bremen da. Dies sind keine Aussagen, die die Jägerschaft sich ausgedacht hat, sondern spiegelt die Einschätzung und Erfahrungen der Deichverbände wieder. Das Lesumsperrwerk hat, wie der NABU schreibt, damit wenig zu tun. Bei Hochwasser haben wir einen Tidenhub von durchschnittlich ca. 2,30 m. Laut Deichverband liegen 85 % der Bremischen Landesfläche unterhalb dieser Linie. Kommt es dann zu Deichschäden, sind wohl ernsthafte Folgen für Bremen zu befürchten, egal ob das Sperrwerk offen oder zu ist. Sonst könnte Bremen ja auch getrost auf seine Deiche verzichten - oder?
Wir wundern uns über diese ernsthafte Uninformiertheit des NABU Bremen, die vorgetragenen Falschdarstellungen und die Agressivität des Vortrags als solchem. Auch die Argumentation zum Muttertierschutz ist völlig zusammenhangsllos vorgetragen. Informationen zum Thema Muttertierschutz finden Sie hier.
Wir sehen die Presse in der Pflicht im Rahmen einer ordentlichen und wahrheitsgemäßen Berichterstettung um die Möglichkeit einer Richtigstellung seitens der Bremischen Jägerschaft und um Befragung der Deichverbände und der Umweltbehörde, um die wirklich Beteiligten in diesem Zusammenhang auch zu hören. Es ist nicht ohne Belang mit solchen zumindest in Teilen falschen und irreführenden Aussagen zu argumentieren, bei denen sogar Personen Rechtsverstöße unterstellt werden, die unwahr sind. Der NABU-Geschäftsführer möge das Bremische Jagdgesetz bitte lesen, bevor er solchen Unsinn von sich gibt. Wenn er dann einen Bezug zu seinen angeblichen Kenntnissen als Jäger herstellt, ist das nur noch peinlich. Es scheint, als wenn sich jemand in die Ecke gestellt fühlt, weil Neozoen dem Jagdrecht unterstellt wurden und es einfach keine Argumente gab, mit denen das verhindert werden konnte? Das man deshalb aber persönlich werden muss und durchschaubare Falschinformationen streut, erscheint unterhalb eines Niveaus, unter dem sich gebildete Menschen selbst mit unterschiedlicher Meinung niemals bewegen sollten.