(Berlin, 2. Oktober 2024) Rutschige Straßen, schlechte Sicht und geschäftige Wildtiere: Im Herbst steigt das Unfallrisiko auf Straßen merklich an. Viele Wildtiere sind jetzt intensiv auf Nahrungssuche, um sich auf die kargen Wintermonate vorzubereiten. Auf dem Weg zu Futterplätzen müssen sie häufig Straßen überqueren. Hinzu kommt als Unfallrisiko bei den Arten Wildschwein und Damhirsch die Paarungszeit: Im Oktober und November sind sie besonders aktiv. Der Deutsche Jagdverband (DJV) gibt Tipps, wie sich Wildunfälle vermeiden lassen und was nach einem Zusammenstoß zu tun ist.
Der DJV appelliert an Autofahrer, vor allem an in der Morgen- und Abenddämmerung wachsam zu sein. Dann sind viele Wildtiere unterwegs. Sehr risikoreich: Straßen durch den Wald oder entlang der Wald-Feld-Kante. Angepasste Geschwindigkeit hilft, Wildunfälle zu vermeiden, Tempo 80 statt 100 verkürzt den Bremsweg bereits um etwa 25 Meter.
Große Säugetiere können erheblichen Schaden am Auto anrichten. Bei einem Zusammenstoß mit einem Wildschwein bei 60 Kilometern pro Stunde wirken Kräfte, als würde sich ein dreieinhalb Tonnen schweres Nashorn unsanft auf die Motorhaube setzen.
Das hilft, um Wildunfälle zu vermeiden:
- Gefahrenzonen erkennen: Besonders aufmerksam sein an unübersichtlichen Wald- und Feldrändern sowie in Wäldern und auf neuen Straßen.
- Geschwindigkeit anpassen: Tempo 80 statt hundert verkürzt den Bremsweg um 25 Meter – das kann Leben retten.
- Ein Tier kommt selten allein: Auf Nachzügler achten, wenn ein Tier am Straßenrand auftaucht – das gilt jetzt besonders für Reh, Hirsch oder Wildschwein.
- Gekonnt verjagen: Fernlicht ausschalten, damit die Tiere nicht geblendet werden. Hupen, um Wildtiere von der Straße zu verjagen.
Was zu tun ist, wenn kracht:
- Sicher bremsen: Ein kontrollierter Zusammenstoß ist besser als unkontrollierte Ausweichmanöver. Bremspedal durchdrücken und geradeaus steuern, wenn ein Wildtier vor dem Fahrzeug auftaucht.
- Unfallstelle sichern: Warnblinker anschalten, Warnweste anziehen und erst dann Warndreieck aufstellen. Umgehend die Polizei rufen.
- Abstand halten: Schwer verletzte Tiere erleiden Todesangst – das bedeute auch Verletzungsgefahr für Menschen. Totes Wild auf keinen Fall mitnehmen, das wäre strafbare Wilderei.
- Geflüchteten Tieren nicht folgen – aber unbedingt melden. So lässt sich unnötiges Leid vermeiden. Jäger finden schwer verletzte Tier mit speziell ausgebildeten Hunden.